Halbfinale vs Witches Linz
Ein Duell, das im Lauf der Saison doch recht ausgeglichen war. Nach drei Niederlagen zu Beginn hatte man sich im Lauf der Saison besser auf die Linzerinnen einstellen und die letzten beiden Partien deutlich gewinnen können. "Warum also nicht?" war die Devise, noch dazu wo man im Gegensatz zu den Witches mit einer großen Portion Selbstvertrauen aus dem Erfolg aus Tag 1 in den Samstag ging - Linz musste sich den Sharx aus Hard in ihrem Auftaktspiel geschlagen geben.
Wie erwartet entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Alles oder nichts hieß wohl das Motto - Hit oder Strikeout - die Pitches des Linzer Aushängeschilds Martina Lackner wurde auf Teufel komm raus attackiert. Leadoff Valentina Cartes begann daher auch passend mit einem Hit ins Left Field, dem sie auch gleich noch zwei Stolen Bases folgen ließ. Für die erste Führung des Tages sorgte Nicole Thomas mit einem Sac Fly.
Hits | Datum | Gegner |
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11 | 08.09.2018 | Witches Linz |
11 | 03.09.2005 | Pee Wees St. Pölten |
10 | 02.09.2011 | Vienna Wanderers |
10 | 07.09.2018 | Crazy Chicklets Wr. Neustadt |
Diese Mischung aus aggressivem Hitting und Speed auf den Bases prägte das gesamte Spiel. Dass man keinen einzigen Walk zugesprochen bekam war die logische Folge. Aber diese benötigte man auch nicht. Aus 11 Hits und 8 Stolen Bases - jeweils Teamrekorde für ein einzelnes Playoffspiel - wurden acht Runs generiert. Daher konnte man oder besser gesagt musste man zehn Strikeouts, die gegen das exzellente Pitching Lackners und Amber Schisler anfielen auch verkraften. Zusätzlich waren die Witches sowohl in der Defense als auch in der Offense geschwächt – nach einer Stolen Base von Witches Lead Off Ines Daill musste diese verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen.
Dass das Spiel offen blieb, dafür sorgte erneut einerseits Starting Pitcher Carla Langthaler - die ihr mit Abstand bestes Pitching gegen die Witches aufbot. Gestärkt aus dem tollen Auftritt des Vortages gab sie in fünf Innings nur zwei Runs ab. Absolute persönliche Bestwerte gegen Linz. So wenige Runs gab sie noch nie gegen den großen Favoriten ab. Der andere wichtige Faktor war eine bombensichere Verteidigung, die absolut fehlerfrei war und alle Plays machte - erstmals überhaupt in einem Playoffspiel.
Die endgültige Entscheidung fiel aber erst im siebenten und letzten Abschnitt. Mit dem Spiel an Spannung kaum zu überbieten und 4:3 in Führung wurde das offensive Feuerwerk so richtig gezündet. Eine Mischung aus Hits und Stolen Bases ließ gleich vier Runner anschreiben. Nicole Thomas musste das Spiel nur noch zu ihrem zweiten Save bei diesem Final Four zu Ende bringen - und auch das war wie gewohnt von ihr eine sichere Sache.
Gleich vier M-Stars Batter zeichneten sich mit einer Multi-Hit Performance aus, darunter auch unser Comeback-Kid Nicole Mauric, die ausgerechnet in ihrem 100. Spiel in Blau-Orange zwei wichtige Hits beisteuerte.
Dass der Jubel keine Grenzen kannte war nur zu verständlich. In einem packenden Spiel wurde soeben für viele überraschend der Titelverteidiger aus dem Turnier geworfen. "Für uns war das nicht überraschend. Wir wussten, dass wir die Witches an einem guten Tag schlagen können.", so Cartes nach dem Spiel, die ebenfalls zwei Hits und zwei Runs zum Erfolg beisteuerte. Die Silbermedaille war also bereits sicher. Doch schnell hieß es wieder volle Konzentration auf die nächste Aufgabe. Nur wenig Zeit blieb zum Verschnaufen.
Finale vs Sharx
Im großen Finale wartete der Rekordmeister aus dem Ländle - die Sharx. Seit 2017 in Hard beheimatet, sind die ehemaligen Dornbirnerinnen Stammgast in den Medaillenrängen der österreichischen Softballelite. Jedes Jahr in dem sie nicht Meister werden ist praktisch ein verlorenes Jahr für die Haie. Dementsprechend waren natürlich die Vorarlbergerinnen klar favorisiert.
Und genau so präsentierten sie sich vom ersten Pitch an. Konnte das erste Inning noch punktelos gehalten werden, legten die Sharx ab dem zweiten Inning erst so richtig los. Die Hits wurden nur so auf der Spenadlwiese verteilt. Sechs Runs im zweiten Inning und allerspätestens sieben weitere im dritten Inning sorgten für klare Verhältnisse. Da half es natürlich auch nicht wirklich weiter, dass Sharx Pitcherin Cornelia Chwojka einen glänzenden Tag erwischte und nur im letzten Abschnitt zwei unearned Runs abgab. Auch eine längere Spielpause, bedingt durch ausgefallene Scheinwerfer, konnte der Konzentration der Sharx keinen Abbruch geben. Die M-Stars lieferten unterdessen eine Show für das wartende Publikum und versüßten sich die Zeit mit Partystimmung und Tanzeinlagen am Softballfeld.
Denn auch die deutliche Finalniederlage kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass unsere M-Stars ein sensationelles Final Four gespielt haben. Erstmals seit drei Jahren stieß man wieder so weit vor und holte die Silbermedaille. Und das mit einem jungen Team, das sich über die letzten Saisonen gefunden hat. Managerin Julia Weiser fasste es nach dem Turnier passend zusammen.
"Diese Saison hat sich jede Spielerin gesteigert und unsere Aufbaujahre haben sich bezahlt gemacht! Jede hat ihre Rolle angenommen und alles gegeben! Der Zusammenhalt und die Stimmung waren einzigartig - das macht mich sehr stolz." Mit einem Augenzwinkern fügte sie auf die Ziele für nächstes Jahr angesprochen noch hinzu "Dieses Jahr haben wir für uns schon sehr viel gewonnen und nächstes Jahr wollen wir noch einen drauf legen!"
Na dann - wir sehen uns in der Saison 2019 wieder, wenn der nächste Run auf die begehrten Medaillen und natürlich den Staatsmeistertitel für Österreichs Softballasse von neuem beginnt. Aber jetzt wird ersteinmal gefeiert. Dass man das auch in jungen Jahren bereits kann, konnten sie gleich bei der Players Party bis tief in die Nacht hinein beweisen. Da blieben aber die Reporter und deren Kameras außen vor.