Die anderen Teams beim Saisonabschlußturnier sind die Titelverteidiger der Linz Witches, der Rekordmeister aus dem Ländle die Sharx sowie die Crazy Chicklets aus Wiener Neustadt.
Das Final-4 wird im Page-System gespielt. Das bedeutet, dass wir gleich im ersten Entscheidungsspiel auf die viertplatzierten Crazy Chicklets treffen. Nur der Sieger aus diesem Duell darf am Samstag weiter spielen und weiter vom großen Triumph träumen. Für die Verlierer heißt es "Danke, das wars" und mit dem undankbaren Platz 4 im Gepäck nach Hause fahren.
Dieses Schicksal soll sich für unsere M-Stars nicht wiederholen, musste man sich doch in den beiden vergangenen Jahren jeweils direkt im Auftaktspiel den Vienna Wanderers geschlagen geben. Vielleicht ganz gut, dass man diese Saison nicht auf die Stadtrivalinnen trifft. Leichter wird die Aufgabe mit dem jungen Team der Crazy Chicklets aber natürlich auch nicht. Fünfmal traf man bereits im Lauf der Saison aufeinander. Zwar konnten unsere M-Stars vier Duelle davon gewinnen, doch immer waren es knappe Angelegenheiten und jedes Spiel hätte auch leicht anders ausgehen können, wäre das eine oder andere Play gemacht worden. Beleg dafür ist nichtzuletzt, dass gleich vier Spiele mit nur zwei Runs oder weniger entschieden wurden. Aber auch die statistischen Leistungen in diesen Spielen lässte ein spannendes Spiel erwarten. Während die Offensivabteilung der M-Stars einen kleinen Vorteil haben könnte - in den fünf Duellen hatten die M-Stars Batter die Nase vorn mit AVG .299 / OBP .364 gegenüber den Chicklets AVG .265 / OBP .349 - präsentierte sich die Defensive der Industrieviertlerinnen sattelfester (M-Stars Fieldingpercentage .881 gegenüber Chicklets .914).
Naturgemäß wird wie üblich im Softballsport sehr viel vom Pitching abhängen. Wer kann im Circle dominanter und effektiver auftreten. Im Lauf der Saison waren dies in den fünf direkten Duellen unsere M-Stars (ERA 3.50 gegenüber Chicklets ERA 4.71). Wenn der Grunddurchgang ein Indiz dafür ist was wir erwarten können, so werden wir uns auf zwei Duelle freuen dürfen. Einerseits werden Carla Langthaler für unsere M-Stars und Verena Ponweiser für die Chicklets das Österreicher-Pitching übernehmen, während andererseits die beiden Importspielerinnen Nicole Thomas und Eidy Tortolero die erlaubten neun aufeinanderfolgenden Outs durch Ausländerpitching im Circle bestreiten werden. Interressant dabei wird natürlich auch sein, welche Gedanken sich die beiden Coaches zu diesen Matchups gemacht haben. Zaubert einer der beiden noch eine Überraschungskandidatin aus dem Ärmel und falls nicht, wer beginnt? Startet man das Spiel mit dem Österreicher-Pitching oder versucht man direkt mit den Imports die gegnerische Offensivabteilung in Schach zu halten?
Innings | Name | Saison |
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118.0 | Patrick Selin | 2000 |
94.0 | Patrick Selin | 1999 |
88.2 | Farnleitner Christine | 2016 |
73.2 | Robinson Whitney | 2015 |
66.1 | Langthaler Carla | 2018 |
Fragen über Fragen, die erst der Spieltag beantworten wird. Auf Seiten der M-Stars kann man den Ball aber wohl sowohl Langthaler als auch Thomas mit gutem Gewissen übergeben. Beide pitchten eine starke Saison und zeigten vor allem in den Spielen gegen die direkte Konkurrenz starke Leistungen. Vor allem unsere Nachwuchshoffnung Langthaler machte heuer eine großen Schritt nach vorne. Nicht nur, dass sie es heuer bereits in das U22-Nationalteam schaffte, sie erhöhte im Lauf der Saison überdies nicht nur ihre Strikeouts per Inning und verringerte ihre Walks per Inning - sie trat allgemein auch deutlich souveräner auf. Die Früchte der harten Arbeit - im gesamten Verein ist sie als eine der fleißigsten Trainiererinnen bekannt - waren bei 13 Pitchingeinsätzen und 7 Complete Games, gleich sechs Spiele die sie gewinnen und ihren Vorjahres-ERA (11.0) auf 7.39 senken konnte - alles persönliche Bestleisungen. Als Nebenprodukt verbrachte sie in diesem Jahr schon die fünftmeisten Innings im M-Stars Circle während einer Saison.
Doch all diese Erfolge sind in den Playoffs nicht mehr von Bedeutung. Alles beginnt bei null. Wie wird sie mit dem Druck eines Eliminationsspiel zurechtkommen? Von Vorteil wird sicher sein, dass sie auf die Erfahrungen aus der letzten Saison zurückgreifen kann. 2017 wurde sie zur jüngsten Playoffpitcherin der M-Stars Historie. Damals musste sie der Situation noch Tribut zollen und nach sieben abgegebenen Runs den Circle verlassen. Dieses Jahr soll dies aber anders werden. Mit viel Spaß und auf den Erfolgen der vergangenen Saison aufgebaut geht sie an die Aufgabe heran.
"Ich freu mich schon die ganze Saison auf das Final Four. Darauf haben wir ein Jahr lang hingearbeitet." so ein kurzes Statement.
Aber natürlich nicht nur die Pitcher werden der Schlüssel zum Erfolg sein, ebenso gespant sein darf man auf die Leistungen der Batter. Auf Seiten der M-Stars wird der Augenmerk vor allem auf fünf Spielerinnen liegen, zeigten sie doch im Verlauf der Saison starke Leistungen am Schlag - Valentina Cartes, Julia Pradka, Maria Fabicovic-Karajan sowie die beiden Imports Nicole Thomas und Jessica Mehr. Allesamt verzeichneten sie einen Batting Average von über .300. Besonders die Entwicklung der drei Österreicherinnen ist erfreulich zu sehen, verbesserten sie sich im Vergleich zur Vorsaison doch teils deutlich bei Extrabasehits und schraubten so ihre Slugging-Percentage in die Höhe. Nebenbei zeigten Fabicovic-Karajan (fünfte Saison in Folge mit einem AVG größer .300 für die M-Stars) und Cartes (dritte Saison in Folge) aber auch, dass sie diese Leistungen bereits über einen längeren Zeitraum konservieren können. Können sie ihre Leistungen zum Saisonhöhepunkt abrufen?
Dem gegenüber steht auf Seiten der Chicklets ebenfalls eine Reihe schlagkräftiger Batterinnen, allen voran natürgemäß die Importspielerin Kaylin Campbell, die mit einem Batting Average von .609 überzeugte. Aber auch die österreichische Batter-Armada aus der Talenteschmiede der Wr. Neustädter kann sich sehen lassen. Angeführt von Angela Reiter, Mara Benckendorff und Verena Ponweiser zeigten auch die jüngsten Teammitglieder schon starke Leistungen und demonstrierten während der Saison, dass sie sich in der höchsten österreichischen Liga nicht verstecken müssen.
Alles in allem kann man wie der Verlauf der Saison gezeigt hat ein spannendes Duell auf Augenhöhe erwarten. Vielleicht liegt der psychologische Vorteil auf Seiten unserer M-Stars, da man heuer das einzige Spiel gegeneinander gewinnen konnte, das im Playoffsystem gespielt wurde. Aber was sagt das im Endeffekt schon aus, war dieses Spiel doch schon vor mehr als zwei Monaten? Lassen wir uns einfach überraschen und genießen am Freitag ein spannendes Duell zweier starker Teams. Für den Gewinner beginnen dann alle taktischen Überlegungen erneut, wenn man am Samstag auf eines der beiden zwei Top-Teams der Liga trifft.
Also alle Fans des Softballsports und die es noch werden wollen, am Freitag um 18 Uhr zur Spenadlwiese pilgern und unsere M-Stars anfeuern. Mit der Unterstützung des Anhangs kann viel erreicht werden.