Wie erwartet boten erstere ihr Legenden-Ass Christian Tomsich auf, während auf Seiten der Metrostars wieder Thierry Letouzé begann.
Dass man es aber nicht auf ein Pitcher-Duell hinauslaufen lassen wollte, zeigte bereits das erste Inning. Beide Mannschaften loadeten gleich die Bases, die Metrostars schlugen dank Sac-Fly von Sammy Hackl und RBI von Dominik Löffler auch Kapital daraus: 2:0. Im darauffolgenden Halbinning machten es ihnen die Wanderers gleich: RBIs von Amin Many und Chet Lauer bedeuteten den prompten Ausgleich. Im dritten Inning dann umgekehrte Vorzeichen: zuerst eine Führung für die Wanderers nach SAC-Fly von Yusuka Fujiki. Dann konnte „Sammy-Watch“ – die von den Metrostars akribisch geführte Liste von aufeinanderfolgenden Spielen mit mindestens einen Hit – eine Verlängerung auf 27 Spiele verzeichnen; ein Single, der als RBI auch den Ausgleich bedeutete.
In dieser Tonart – in jedem Inning mindestens ein Score – ging es weiter, allerdings nur auf einer Seite. Zwei Stand-up RBI Doubles von Lauer und Andrew Oberthaler – dem ersteren fehlte nur ein halber Meter auf einen Homerun – brachten die Grünen im vierten Inning erneut in Führung. Back-to-back 2-RBI Hits , wieder von Lauer und Oberthaler, im fünften ließen sie dann davonziehen. Auch ein Pitcherwechsel bei den Metrostars konnte nicht verhindern, dass das 5. endgültig zum „Big Inning“ für die Gäste wurde – drei weitere RBIs durch Hiro Sakanashi und Fujiki erhöhten auf 12:3. Auf der anderen Seite lief Tomsich zu seiner gewohnten Form auf und legte mehrere schnelle 1-2-3 Innings hin, eines davon mit lediglich 5 Pitches.
Als sich dann im 8. unter anderem auch noch Felix Zimmerle in die RBI-Liste eintrug, war letztendlich sogar die Mercy-Rule besiegelt, die das Spiel frühzeitig mit 14:3 enden ließ.
Das zweite Spiel des Tages würde also eine Entscheidung in der Semifinal-Serie der BLA bringen, die Metrostars als Hausherren standen mit dem Rücken zur Wand. Chance Hicks startete gegen Christoph Vanas. Der Druck auf die M’s wurde bereits im 2. Inning um ein Vielfaches höher, als die Wanderers ihr „Slugfest“ des ersten Spiels fortsetzten, während die Unsicherheiten im Feld der Metrostars, die schon Spiel 1 mitgeprägt hatten, weiterhin deutlich zu sehen waren. RBIs von Oberthaler, Fujiki, Sakanashi und Many brachten eine komfortable 5:0 Führung.
Im 3. Inning fanden dann die Metrostars, nach insgesamt 7 scorelosen Durchgängen, zu ihren Schlagqualitäten zurück und trugen sich durch einen Sac-Fly von Jakob Simonsen und ein RBI-Single durch Toby Schermer am Scoreboard ein. Im vierten machte Hackl seine Serie eindrucksvoll mit einem Homerun zur 28-Game Hitting-Streak. Nachdem aber auch die Wanderers weiter nachlegen konnten, stand nach 6 Innings nach wie vor ein 5-Run Vorsprung zu Buche: 8:3
Abzuschreiben waren die Metrostars an diesem Tag jedoch noch nicht. Zunächst wurde ein Solo-Homerun von Benjamin Salzmann, der damit nun alleiniger Metrostars Alltime Homerun Leader ist, noch durch ein RBI-Double von Tomsich wett gemacht, aber das neunte Inning machte es nochmals spannend. Mit nur einem Out waren die Bases loaded. Nach RBI durch Hubert Weiser schlug Salzmann fast seinen zweiten Homer, der das Spiel ausgeglichen hätte. Unglücklicherweise schlug der Ball nur einen halben Meter zu kurz am Homerunzaun auf und so war es „nur“ ein RBI Double, der den Tying-Run auf die zweite brachte. Closing Pitcher Sakanashi behielt in dieser Situation die Nerven und zwei Ground-Outs besiegelten schließlich den Win für die Wanderers, die nun mit 3:1 in Spielen mit den Attnang Athletics ins Finale ziehen.
Stimmen zum Spiel
„Gegen die Metrostars zu spielen ist immer etwas besonderes, wenn auch hart. Heute war das nicht anders, mit dem Unterschied, dass wir die Plays gemacht haben, die sie versäumt haben, was schlussendlich den Unterschied ausgemacht hat. Zum Schluss haben sie noch ihre wahre Stärke aufblitzen lassen und ich bin froh, dass ich den Sieg doch noch einfahren konnte.“ Hiroyuki Sakanashi, Spielercoach und Closing Pitcher für die Vienna Wanderers.
„Wir sind leider unserer Turnierform den ganzen Tag hinterhergelaufen und haben Fehler gemacht, die wir die gesamte Saison nicht gemacht haben. Ich bin stolz dass wir zum Schluss doch noch ins Spiel gefunden haben und noch die Chance hatten auszugleichen. Da ist es natürlich schmerzhaft dass Benni Salzmann nur ein halber Meter zum ausgleichenden Homerun gefehlt haben, aber die Wanderers haben sich den Sieg heute einfach verdient.“ Martin Langlois, Headcoach der Vienna Metrostars